Eeros Weg zum Durchbruch
Seinen ersten eigenen Wettbewerbsbeitrag reichte er 1959 zum italienischen Möbelwettbewerb Cantù ein. Eero erinnert sich, dass er die Möbelstücke in einem kleinen Architektenbüro in Laajasalo schuf, als bei seiner Frau Pirkko die Wehen einsetzten. Die Fruchtblase platzte im Büro, und die kleine, bald dreiköpfige Familie eilte in die Klinik. Nach einer langen Nacht kam am nächsten Tag ihre erste Tochter zur Welt. Eero stellte den Wettbewerbsbeitrag fertig, der aus Flurmöbeln, Garderobenständern und Sitzen bestand. Er wurde Dritter. Später, im Jahr 1964, gewann er im selben Wettbewerb den ersten Preis mit einer Kollektion von Büromöbeln aus runden Sperrholzstühlen mit luxuriösen Lederpolstern. Die Kollektion wurde von dem italienischen Möbelunternehmen Cassina in Produktion genommen.
Die erste Arbeit von Eero Aarnio, die in den internationalen Medien zu sehen war, war der Mushroom-Hocker aus Rattan, der von der Kunstgewerbsorganisation Sokeva produziert und auf der Kölner Möbelmesse 1962 gezeigt wurde. Da Eero durch den Erfolg beim Möbelwettbewerb Cantù bereits Bekanntheit gewonnen hatte, reiste er nach Italien, um Kontakte anzuknüpfen und für Cassina zu arbeiten. Die ganze Familie zwängte sich in den Fiat 600 und fuhr den langen Weg von Finnland nach Italien. Die Italiener hielten die Aarnios für verrückt, aber die Familie liebte Reisen.
Wieder in Helsinki, wurde ihr Zuhause zu einem kleinen Produktentwicklungslabor, in dem Eero mit neuen Materialien experimentierte. Neu aufkommende Technologien und Materialien faszinierten ihn sehr. Die Ästhetik der Fiberglasboote mit ihrer weißen Oberfläche aus verstärktem Plastik sprach ihn an, und er begann zu überlegen… Was, wenn? 1966 hatte der Ball Chair sein Debüt auf der Kölner Möbelmesse. Nach der Messe schrieb die New York Times über Eero, andere internationale Medien folgten. Die internationale Beachtung schoss in die Höhe, und das innovative Möbelstück wurde in der ganzen Welt präsentiert. Eero wusste, dass eine lebenslange Reise begonnen hatte.